Die alte Kunst
Eine jahrhundertealte Brennkunst in ganz Europa, deren Ursprünge vermutlich länger zurück liegen als die des Whiskys: Der Obstbrand. Die Auswahl ist gewaltig und überzeugt nicht nur geschmacklich, sondern auch – besonders bei fränkischen Obstbränden – mit den Grundzutaten aus meist regionalem Anbau, individuellen Rezepturen und der Liebe zum Handwerk.
Brand oder Geist?
Die Bezeichnungen „Brand“ oder „Geist“ sind oft genutzt, die Hintergründe jedoch kaum bekannt. Für das Verständnis der jeweiligen Produkte – finden wir – sind die sogenannten „Deklarationen“ jedoch von großer Bedeutung. Die Unterschiede liegen hier nämlich in der Herstellung bzw. im jeweiligen Herstellungsprozess:
Ein Brand (oder auch oft „Wasser“ genannt) wird aus Früchten mit hohem Fruchtzuckeranteil gewonnen. Bei der Gärung verwandelt sich Fruchtzucker mithilfe von Hefe in Alkohol, genannt Maische. Nach Befreiung der Maische von den Resten des Gärungsprozesses wird in der anschließenden Destillation („Brennen“) eine hochprozentige Spirituose erzeugt – der Obstbrand ist geboren.
Im Gegensatz dazu muss bei einem Geist, also bei Früchten mit geringem Fruchtzuckeranteil, mit Zugabe von Zucker gearbeitet werden, wodurch kein „Einmaischen“ und keine natürliche Gärung stattfindet, sondern mithilfe von Neutralalkohol den Früchten ihr Aroma entzogen wird. Der alkoholische Ansatz wird dann destilliert, wobei die Qualität des zugegebenen Neutralalkohols die Qualität der fertigen Spirituose bestimmt. Dieses Verfahren nennt man „Mazeration“ und bietet vor allem die Möglichkeit auch einer Nuss ihr Aroma zu entziehen und zu destillieren.
Zusammen mit den jeweiligen Rezepten einer jeden Brennerei entstehen so Spirituosen mit der gleichen Bezeichnung, aber unterschiedlichen Geschmacksnuancen.