Geschichten erzählen spielt seit jeher eine zentrale Rolle im afrikanischen Leben. Faszinierende Legenden ranken sich um den Marula-Baum. Er ist ein geheiligter, integraler Bestandteil der uralten afrikanischen Kultur. Seit Jahrhunderten wird er von den Einheimischen verehrt und liebevoll mit allerlei Namen bedacht.
Da Elefanten meilenweit wandern, um sich an den wilden Früchten gütlich zu tun, wird der Marula-Baum auch „Elefantenbaum“ genannt. Und in der Folklore ist es der „Hochzeitsbaum“, denn seine Krone bietet nicht nur ein herrliches natürliches Dach, sondern es werden ihm auch aphrodisische Eigenschaften nachgesagt, die in Fruchtbarkeitsriten Ausdruck finden. Vielerorts im südlichen Afrika werden im Hochsommer zur Reifezeit der Marula-Früchte große Feste gefeiert. In Swasiland beispielsweise wird das jährliche Marula-Festival bei der königlichen Residenz veranstaltet, womit die Überzeugung gestärkt wird, dass diese Frucht eines Königs und einer Königin würdig ist.
In Südafrika sind Marula-Bäume wie die Elefanten gesetzlich geschützt. Sie sind ein wesentlicher Teil des afrikanischen Erbes und dürfen nicht für kommerzielle Zwecke genutzt werden. Die Früchte hingegen werden für eine Vielzahl natürlicher Produkte verwertet, so auch zur Herstellung von Amarula.